Wie lange dauert und was kostet eine kieferorthopädische Behandlung? Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen unserer Patientinnen und Patienten zu unseren kieferothopädischen Behandlungsmethoden und den zugehörigen Kosten.

Was genau ist Kieferorthopädie?

Die Kieferorthopädie ist ein Fachbereich der Zahnmedizin, der sich mit der Bewegung von Zähnen und der Wachstumsbeeinflussung von Gesichtsknochen beschäftigt. Mittels individuell angefertigter Geräte kann der Kieferorthopäde einen konstanten Druck auf die Zähne wirken lassen. Durch diese Druckausübung werden die Zähne in die ideale Position bewegt.

Was ist ein Kieferorthopäde?

Nach dem Zahnarztstudium besteht die Möglichkeit, an einer akkreditierten Schweizer Universitätsklinik für Kieferorthopädie eine mindestens 3-jährige Ausbildung im Fach Kieferorthopädie zu absolvieren und nach einer Prüfung den Titel «Fachzahnarzt für Kieferorthopädie (CH)» zu erlangen. Dieser lange, von theoretischer und praktischer Arbeit geprägte Ausbildungsweg ist nötig, damit für die oftmals komplexen Zahnstellungsprobleme eine optimale Lösung gefunden werden kann. Die Schweizerische Gesellschaft für Kieferorthopädie kann für den «Fachzahnarzt für Kieferorthopädie (CH)» den Ausbildungsweg und damit die nötige Qualifikation beeinflussen. Dieser Standard gilt europaweit als ausserordentlich gut.

Was leistet der Kieferorthopäde für die Patientin und für den Patienten?

Neben der Stellung der Zähne können Kieferorthopäden auch die Position der Kiefer und Kiefergelenke beeinflussen. Sie nehmen damit Einfluss auf die Ästhetik, Funktion und Prävention der Zähne und des Kiefers.

Warum sollen schief stehende Zähne korrigiert werden? 

Schiefe Zähne, Zahnlücken und die falsche Lage der Kieferknochen zueinander beeinflussen nicht nur das Aussehen einer Person, sondern können auch die Kaufunktion und Gesundheit des gesamten Gebisses erheblich beeinträchtigen: Nicht behandelte Zahnfehlstellungen können beispielsweise Überbelastungen der Zähne bewirken oder führen häufig zu nächtlichem Zähneknirschen. Hierdurch nimmt das Gebiss weiteren Schaden. Zusätzlich werden aber auch die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke unnatürlich und im Ernstfall gewebeschädigend beansprucht. Engstehende Zähne lassen sich zudem schlechter reinigen: Karies und Parodontitis können die Folgen davon sein. Bei der Entscheidung für eine kieferorthopädische Behandlung stehen vor allem zahnmedizinische Aspekte im Vordergrund. Die Behandlung bringt aber aber nahezu immer zusätzliche ästhetische Verbesserungen für die Patienten.

Was habe ich zu befürchten, wenn ich trotz Zahn- und Kieferfehlstellungen keine Spange wünsche und meine Zähne nicht regulieren lasse?

Ungünstig stehende Zähne sind deutlich schwieriger zu putzen. Dies kann zu verstärkter Kariesbildung, geschwollenem, blutendem Zahnfleisch und auch schlechtem Atem führen. Die Sprachfähigkeit, das Schlucken, die Kieferbewegungen und natürlich auch das Lächeln können ungünstig beeinflusst werden.

Was sind kieferorthopädische Anfangsunterlagen und wozu dienen sie?

Kieferorthopäden benötigen Anfangsunterlagen zu Untersuchungszwecken, um einen Behandlungsplan zu erstellen, der individuell zur Behebung eines Fehlbisses geeignet ist. Anhand von Gipsmodellen kann die Behandlung exakt geplant und der Fortschritt der Behandlung kontrolliert werden. Fotos des Gesichtes, des Profils und der Zähne dienen der individuellen ästhetischen Analyse und zur Überprüfung des Behandlungsfortschrittes.
Röntgenaufnahmen zeigen, ob beispielsweise Zähne fehlen oder Karies vorhanden ist und stellen ausserdem die Lage der Zahnwurzeln im Kieferknochen dar. Zudem lässt sich das Wachstum der Kiefer diagnostizieren.

 

Fragen zur Behandlung

In welchem Alter sollte erstmals ein Kieferorthopäde aufgesucht werden?

Es gibt keinen allgemeingültigen, optimalen Zeitpunkt für einen Behandlungsbeginn. Dieser ist jeweils abhängig von der vorliegenden Zahn- und Kieferfehlstellung. Bewegungen der Kieferknochen setzen häufig voraus, dass noch möglichst viel Wachstum zu erwarten ist. Aus diesem Grunde ist ein frühzeitiger Behandlungsbeginn oftmals anzuraten. Grundsätzlich ist Kieferorthopädie in jedem Lebensalter möglich. Regulierungen von Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien bei erwachsenen Patienten jeden Alters gehören zum täglichen Leistungsspektrum einer Fachpraxis. Der durchschnittliche Behandlungsbeginn liegt bei neun bis 12 Jahren.

Ist eine Behandlung in jedem Alter möglich?

Grundsätzlich ja. Voraussetzung ist aber ein gesunder Zahnhalteapparat (Zahnfleisch, Zahnbett). Bei Kinder und Jugendlichen kann neben Zahnbewegungen auch das Kieferwachstum moduliert werden. Bedingt durch das abgeschlossene Kieferwachstum sind bei Erwachsenen nur Zahnbewegungen möglich.

Wie lange dauert eine Behandlung? Wie lange muss ich meine Spange tragen?

Die Tragezeit ist abhängig von der Art und dem Ausmass der Fehlstellung. Eine aktive Behandlung dauert in der Regel zwischen sechs Monaten und mehreren Jahren. Einzelne Zahnbewegungen können bereits innerhalb von acht Wochen durchgeführt werden. Längere und umfangreichere kieferorthopädische Behandlungen mit Bissumstellungen benötigen häufig ca. drei Jahre. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen grob geschätzten Zeitraum. Einige Umstände können die Behandlungszeit verlängern aber auch verkürzen.

Wie häufig muss eine Spange vom Kieferorthopäden nachgestellt werden?

Durchschnittlich alle fünf Wochen.

Ist die Behandlung mit Zahnspangen schmerzhaft?

Die Zähne können zu Beginn der Behandlung vorübergehend empfindlich reagieren. Nach Anbringen und Nachziehen der Spange treten häufig für zwei bis drei Tage Spannungsgefühle und teilweise Schmerzen auf. Das Essen fester Nahrungsmittel kann für einige Tage etwas erschwert sein. Wenn ein Behandlungsgerät am Zahnfleisch reibt oder eine offene Stelle entsteht, sollte ein Termin mit dem Kieferorthopäden vereinbart werden, um Abhilfe zu schaffen.

Ist das Kariesrisiko während des «Spangentragens» grösser?

Das Kariesrisiko während einer kieferorthopädischen Behandlung ist nicht höher als ohne, wenn die Zahnputzinstruktionen sorgfältig eingehalten werden. Während und nach der kieferorthopädischen Behandlung wird die Zahnpflege durch die bessere Zahnstellung erleichtert und verbessert.

Müssen bei mir Zähne gezogen werden?

In der Regel kommen kieferorthopädische Behandlungen ohne das Ziehen bleibender Zähne aus. Insbesondere bei frühzeitigem Behandlungsbeginn ist selbst bei einem deutlichen Platzmangel in der Regel das Ziehen von bleibenden Zähnen nicht erforderlich. Dies setzt voraus, dass bereits frühzeitig durch spezielle Behandlungsgeräte das Wachstum der Kiefer angeregt wird, wodurch zusätzlicher Platz entsteht

Muss ich meine Ernährung ändern, wenn ich eine Spange trage?

In der Regel kann die Ernährung wie gewohnt ohne Veränderungen weitergeführt werden. Lediglich während der Zeit des Tragens von festsitzenden Zahnspangen sollten allzu harte Speisen vorsichtig verzehrt werden.

Dauert das Zähneputzen mit einer Zahnspange länger als ohne Zahnspange?

Wünschenswert ist, dass Patienten dreimal täglich, morgens, mittags und abends jeweils nach dem Essen, die Zähne jeweils während drei Minuten putzen. In der Zeit, in der festsitzende Behandlungsapparaturen (z.B. Bänder, Palatinalbogen und Brackets) getragen werden, sind etwa zusätzlich zwei Minuten für jedes Zähneputzen nötig. Somit beträgt der «Zeitverlust» pro Tag bei idealer Zahnpflege ca. sechs Minuten.

Kann ich mit einer Spange Sport treiben?

Sport kann mit Zahnspange betrieben werden. Grundsätzlich sollte – mit oder ohne Spange – möglichst immer ein Mundschutz bei allen Kontaktsportarten getragen werden.

Was soll ich machen, wenn etwas an meiner Zahnspange bricht?

Die Praxis telefonisch über den Vorfall informieren. Wenn in bestimmten Bereichen während der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen Reibung auftritt, hilft häufig ein Stück Wachs, welches es beim Kieferorthopäden gibt.

Wie werden meine Zähne in der neuen Stellung gehalten?

Nach dem Entfernen der Spange sollte während einer gewissen Zeit Retentionsgeräte getragen werden, damit die Zähne in der neuen Position gehalten werden. Insbesondere bei Patienten mit hohen ästhetischen Anforderungen empfiehlt sich der Einsatz von festsitzenden Haltegeräten, Retainern, die unsichtbar auf der Rückseite der Zähne befestigt werden.

 

Häufig gestellte Fragen zu den Methoden

Welche Spangen benötige ich?

Die Art der Spange, die beim Patienten zum Einsatz kommt, hängt unter anderem davon ab, ob ausschliesslich die Zähne oder auch der Kiefer reguliert werden soll.

Ist die Behandlung mit invisalign® schmerzhaft?

Erfahrungen haben gezeigt, dass in den ersten Tagen nach dem Einsetzen einer neuen Schiene ein leichtes Druckgefühl auftreten kann. Dies ist jedoch normal und ein Zeichen dafür, dass die invisalign®-Schienen arbeiten, um die Zähne in die gewünschte Richtung zu bewegen.

Beeinflusst das Tragen der Aligner meine Aussprache?

Wie bei allen kieferorthopädischen Behandlungsmethoden kann das Tragen von Schienen die Aussprache leicht beeinflussen. Eine allfällige Beeinträchtigung verschwindet jedoch nach einem bis zwei Tagen, sobald sich die Zunge den Aligner gewöhnt hat.

Gibt es während der invisalign®– und nivellipso®-Therapie Einschränkungen bei der Auswahl der Nahrungsmittel?

Nein. Der grosse Vorteil beider Therapien besteht schliesslich darin, dass die Schienen jederzeit herausgenommen werden können.

Kann ich Heiss-/Kaltgetränke zu mir nehmen, während ich die Aligner trage?

Während Sie die Aligner tragen, sollten Patienten nur Wasser bzw. kohlehydratfreie, d.h. keine Karies verursachenden, Getränke trinken.

Darf ich mit Alignern rauchen?

Da Nikotin die Aligner verfärben kann, raten wir vom Rauchen während des Tragens der Schienen ab.

 

Häufig gestellte Fragen zu den Kosten

Was kostet die kieferorthopädische Behandlung?

Nach der Erstellung von Anfangsunterlagen erarbeiten wir einen individuellen Behandlungs- und Kostenplan. Ein Teil der Kosten kann durch eine Zusatzversicherung bei einer Krankenkasse abgedeckt und allenfalls übernommen werden. Werden die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen, informieren wir selbstverständlich vor Aufnahme einer Behandlung detailliert über die zu erwartenden Kosten, sodass für Patienten die Möglichkeit besteht, zwischen verschiedenen Behandlungsalternativen zu wählen.